Wenn ich Cap Ferret gegenüber amerikanischen Freunden erwähne, ist die Reaktion vorhersehbar geworden. Ooh, glamourös, sagen sie. Sehr Jay-Z. Nein, das ist Cap Ferrat , an der Côte d’Azur, ein Ort der Poplegenden, Ferraris und ledrigen Männer. Cap Ferret an der Südwestküste Frankreichs ist viel mehr als nur einen Vokal und einen Ozean entfernt. Seine Landschaft und sein Geist haben mehr mit dem salzigen Cape Cod gemeinsam als mit St.-Tropez. Auch die Bevölkerung ist ähnlich: eine Mischung aus Fischern, Ferienmietern, Künstlern und adretten Aristokraten aus dem nahe gelegenen Bordeaux.

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Je länger ich in Paris lebte, je mehr französische Freunde ich fand, desto mehr hörte ich von diesem magischen Ort mit Pinienwäldern, Austernhütten, rauen Wellen und praktisch keinen Hotels. Letzten Sommer ging ich schließlich. Dann ging ich zurück. Und sobald ich kann, gehe ich wieder. Es ist leicht zu erreichen: eine dreistündige TGV-Fahrt von Paris und eine weitere 90-minütige Fahrt westlich von Bordeaux. Auch im Juli und August bietet die Küste viele Ecken der Privatsphäre. Aus dem eisblauen Wasser werden Austern zu Schnäppchenpreisen direkt auf Ihren Teller geholt. Kinder auf Fahrrädern sind so zahlreich wie Hortensien. Nach der Aufregung von Paris sind selbst die glänzenden und fabelhaften Teile von Cap Ferret sehr, sehr entspannt. Hier bringt Sie Liberty of London viel weiter als Versace.

Es dauerte eine Weile, bis die Vergnügungssüchtigen zum Bassin D’Arcachon strömten, einer massiven, rautenförmigen Flussmündung. An seinem westlichen Rand liegt die magere Halbinsel Cap Ferret, die auf einer Seite vom rauen Atlantik angegriffen wird. In der bergigen Düne von Pilat, Europas größter Sandbank, direkt gegenüber der Lagune von Cap Ferret wurden römische Artefakte gefunden. Und es gibt eine Handvoll historischer Kirchen in Städten wie Gujan-Mestras und Andernos-Les-Bains an der 72 km langen Küste des Beckens. Aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts kam die erste Tourismuswelle in die Region. Mit Hilfe des Ausbaus der nationalen Eisenbahn wurde die Stadt Arcachon zu einem Zentrum der Thalassotherapie mit prächtigen Mietvillen und Casinos entlang der Küste. Ab 1852, als ein lokaler Fischer mit der Aussaat von Austernbänken begann, konnten domestizierte Austern auf den Schienen nach Paris fahren, um die besten Tische zu ergattern. (Noch heute stammen etwa 10 Prozent der französischen Austern – und 70 Prozent der Austernsamen – aus dem Becken von Arcachon.)

Aber Frankreich ist ein Land mit mehr Protektionismus als Spekulation, und die Austernbänke wurden bald an bestehende Austernzüchterfamilien mit der Maßgabe verteilt, dass sie nur vererbt oder an andere im Handel verkauft werden konnten. Als Arcachons touristisches Vermögen stieg und fiel, bewahrte Cap Ferret, das streng in Zonen aufgeteilt war, um die Meeresfrüchte oder die extrem zerbrechliche Landschaft nicht zu stören, ein friedliches Gleichgewicht und verzeichnete erst in den 1970er Jahren einen Zustrom von Besuchern, als das Ethos des Jahrzehnts zurück zur Natur ging Mainstream.

Obwohl die allgegenwärtigen Schilder, die Respectons la nature Let’s Respekt der Natur schreien, heute ein wenig kitschig sind, haben die Menschen kaum eine andere Wahl. Es ist verboten, an der Atlantikküste der Halbinsel zu bauen, daher lenken nur Dünen, Sträucher, ein oder zwei bedrohliche Betonbunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und zwei Burgerbuden von der Aussicht ab. Dieses Meer ist kalt. Nein: Einfrieren. Der Sog ist heftig und es gibt keine Rettungsschwimmer. Aber das Wasser ist funkelnd, himmelblau und klar. Die Gezeiten und Temperaturen halten die meisten Menschenmassen in der ganzen Stadt auf der Seite der Bucht, nur ein Stück Sand, das von Bäckereien, Grillrestaurants und Flip-Flop-Läden. Wenn die Sonne tief und golden wird und die Flut dramatisch zurückgeht, breitet sich dieses Stück Sand zu einem moosigen Bett aus gestrandeten Ruderbooten aus, in denen Reiher und Möwen zwischen den Überresten suchen. Nicht gerade ein Badeparadies, aber wunderschön.

Ein Wendepunkt für Cap Ferret kam 1985, als Benoît Bartherotte, ein ehemaliger Modedesigner und eine Art Stadtvater, sich an der südlichsten Spitze der Halbinsel niederließ und anfing, den Ort aufzupeppen. Als er sein 12 Hektar großes Grundstück kaufte, investierte er auch Millionen in einen massiven Steinsteg, um zu verhindern, dass das Gelände ins Meer gespült wird. (Die Gezeiten im Becken von Arcachon sind so extrem, dass sich die 350 Fuß hohe Düne von Pilat jedes Jahr etwa einen Meter landeinwärts bewegt; zwischen Ebbe und Flut vergrößert sich die Oberfläche der Lagune von ungefähr 10.000 Hektar auf 37.000.) Bartherotte's Das Gelände mit seinen stromlinienförmigen, lichtdurchfluteten Hütten, die den traditionellen Holzhütten der Gegend nachempfunden sind, ist zu einem Favoriten unter französischen Designmagazinen und zur Startrampe für ein schickes Hüttenbauunternehmen geworden, das von Bartherottes beiden Söhnen geleitet wird. Und das umliegende, jetzt sehr exklusive Viertel – bekannt als Les 44 Hektar, mit nur 250 Grundstücken – gehört zu den wertvollsten Immobilien in Frankreich, mit bescheidenen Häusern, die für mehr als 13 Millionen US-Dollar verkauft werden. Der Regisseur und Schauspieler Guillaume Canet verbringt hier seinen Sommer, und hier haben er und seine Freundin, die Schauspielerin Marion Cotillard, gerade ihren neuesten Film zusammen gedreht. Die kleinen Taschentücher.

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Während Prominente (Audrey Tautou, Tennischampion und Popstar Yannick Noah und der harte Matinée-Idol Jean-Paul Belmondo) sicherlich Cap Ferret gefunden haben, herrscht immer noch Rustikalität. Für mich ist es die Mischung aus Wildheit und Ursprünglichkeit, sagt Edouard Debost, ein Pariser Bankier, dessen Familie früher in und um St.-Tropez Urlaub gemacht hat, bis der Ärger sie nach Les 44 getrieben hat. Es ist gesund und sportlich und man spielt nicht eine Rolle. Seine Frau Mahasti, eine Anwältin, fügt hinzu: Keine High Heels. Kein Make up. Einfach nette Leute und wunderbares Essen. Tatsächlich ist das pulsierende Herz von Cap Ferret nicht eine ausgefallene Kreuzfahrtschiffe oder eine Reihe von LVMH-eigenen Boutiquen, sondern der Marché du Cap Ferret, ein überdachter Markt mit einem starken Parkplatzhandel mit Espadrilles, Hammam-Handtüchern und Tapenaden . Im Inneren befindet sich eine kleine Fundgrube an frischen lokalen Fischständen, ein Gemüsehändler und eine fröhliche Tapas-Bar, Le Bistrot de Peyo, die ab 6 Uhr morgens Gläser Rosé, gefüllte Piquillo-Paprikaschoten und Manchego-Käse mit Schwarzkirschmarmelade serviert Lacoste-Hemden und Bootsschuhe gibt es im Überfluss, und ob es am Morgentrinken liegt oder nicht, jeder, jeder, lächelt.

Für Reisende, die in die lokale Szene eintauchen möchten, gibt es einen flotten Ferienvermietungsmarkt über eine Handvoll hochkarätiger Agenturen. Greg de Lépinay, Besitzer von Sail Fish, einem der glamourösesten Nachtlokale von Cap Ferret, hat zwei weiß getünchte Apartments in der Nähe des Stadthafens namens Sail Fish Suites zu vermieten. Hotels gibt es hingegen nicht in Hülle und Fülle. Das beste im charmanten Quartier Ostréicole ist La Maison du Bassin. Es wurde vor über einem Jahrzehnt eröffnet und ist seitdem Monate im Voraus ausgebucht. Mit frischem Interieur, nautischen Antiquitäten und mit Orangenblütenwasser übergossenen Sisalteppichen sind die Zimmer ebenso einladend wie der Service, und das Restaurant bietet exzellentes Bistro-Komfortessen. Das Fehlen von Fernsehern oder anderen bequemen Annehmlichkeiten im Zimmer führt Sie zum Strand, der zu Fuß erreichbar ist. Ganz im Shabby-Chic-Geist von Cap Ferret liegt auch das Hôtel des Pins, dessen rustikaler Country-Deco-Stil für ein Zwei-Sterne-Hotel zu durchdacht wirkt. Umstrittener unter den Einheimischen ist die neue Côté Sable an der Buchtseite. Mit einem Clarins Spa und modernen Terrassenmöbeln verströmt es einen zu starken Hauch von City-Maus. Leider hat es Service und Preise zu entsprechen.

Für diejenigen, die bereit sind, auf der anderen Seite der Bucht zu übernachten, außerhalb des Geschehens, aber eine einfache Fahrt mit der Fähre oder dem Boot-Taxi von der Stadt entfernt, bietet Philippe Starcks glänzendes neues La Co(o)rniche in Hoity-Toity Pyla-sur-Mer das Bassin geschäftig . Letzten Mai eröffnet – und aus einem Spaltholz-Former umgebaut Jagdschloss (Jagdhaus) – das Hotel hat nur 12 skurrile, sonnendurchflutete Zimmer, obwohl das Restaurant mehr als 200 Sitzplätze bietet.

Die zusätzlichen Tische, auch wenn sie auf der anderen Seite der Bucht stehen, sind willkommen. Obwohl es die besten Meeresfrüchte gibt, wüsste Cap Ferret nicht, was man mit einem Michelin-Stern anfangen sollte, wenn sie einen aus der Tiefe holten. Die Gegend hat nicht viel Gastronomie, daher ist La Co(o)rniche modern lokale Küche ist ein willkommener Leckerbissen. Die Party-Atmosphäre auf der Terrasse am Pool ist tagsüber geringer und das Mittagessen ist die beste Zeit, um einen Tisch mit Blick auf das Wasser und die Gleitschirmflieger zu genießen, die wie Schmetterlinge über der Düne schweben. (Obwohl mein Kabeljau mit Boudin Noir, Paprika-Coulis und gerösteten Mandeln köstlich gewesen wäre, egal wo ich war.)

Zurück in Cap Ferret gibt es nur Gartengrills und Austern, und man denkt, sie brauchen wenig Hilfe. Chez Boulan, eine der vielen Verkostungsbars, die das Quartier Ostréicole bevölkern, begnügt sich mit einer Ansammlung von nicht zusammenpassenden Möbeln, die auf einem Rasen aufgestellt sind. Es serviert Platten mit salzigen Austern mit Zitronenspalten; Teller mit gedämpften Garnelen; Weißwein; und sonst wenig. Ich stolperte zum ersten Mal nach einer langen Idylle am Strand herein und kehrte jeden Tag für einen Nachmittagssnack zurück und sah zu, wie die To-Go-Platten wie die Flut aus der Tür strömten. Ein paar Blocks entfernt serviert Le Père Ouvrard Tapas auf Fischbasis (saftige gegrillte Garnelen mit Kräutern; tadellose Sardinen Planke ) während der Cocktailstunde an Wochenenden in der Hochsaison. Das härteste Reservat der Stadt ist mittlerweile das ungepflegte Chez Hortense, mit langen Holztischen, Weihnachtsbeleuchtung, einem großartigen Blick auf die Düne von Pilat und Knoblauch, unglaublich zarten, mit Speck bestreuten Muscheln, die so gut sind, wie die Stammgäste sagen.

Das Flaschenservice-Set führt derweil zu Greg de Lépinays Sail Fish, dem Außenposten seines stilvollen Bordeaux-Bistros Chez Greg am Strand. Ein Blick auf die hoch aufragenden, weiß getünchten Wände von Sail Fish, die flatternden Leinenpaneele, die Discokugeln und die sonnengebräunte Kundschaft – und die Rolls, die auffällig vor der Tür geparkt sind – würden einen denken lassen aufdringlich. Aber de Lépinay ist ein Einheimischer und eröffnete das Lokal vor 27 Jahren als einfache Strandbar. (Die aktuelle Inkarnation stammt aus dem Jahr 1996.) Obwohl Mahasti Debosts No-Make-up-No-Heels-Regel hier konsequent ignoriert wird, hat der Raum eine spürbare Wärme und Vertrautheit, die sich sehr an Cap Ferret anfühlt. De Lépinay begrüßt fast jeden Neuankömmling mit einer Umarmung, schwebt um die Tische und versucht, seinen vorbildlich gutaussehenden Sohn Thibault, der die überraschend schöne Sushi-Bar führt, nicht zu belästigen. Das Essen ist unprätentiös: einzelne Portionen gegrilltes argentinisches Entrecôte, Buchstaben perfekt Fritten, und Schokoladenmousse konnte jeder drei füttern. Wie schaffen es Menschen zu tanzen? Aber gegen Mitternacht tanzen sie – zwischen den Tischen, im hinteren Grillraum, in der großen vorderen Bar, draußen auf der Terrasse. Die Sorten von Nouvelle Vague und Von der Wand – Vintage Michael Jackson folgt Ihnen aus der Tür zum Auto, wo sie sich schließlich mit dem Rauschen der Brandung direkt über der Düne vermischen.

Alexandra Marshall ist Redakteurin bei T+L mit Sitz in Paris.

Bleibe

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Sandseite 37 Boulevard. vom Strand; 33-5 / 57-17-07-27; cotesable.fr ; verdoppelt sich ab 0.

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Die Co (o) rniche 46 Avenue Louis Gaume, Pyla-sur-Mer; 33-5 / 56-22-72-11; lacoorniche-pyla.com ; verdoppelt sich ab 345 $.

Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis Das Haus des Beckens 5 Rue des Pionniers; 33-5/56-60-60-63; lamaisondubassin.com ; verdoppelt sich von 0.

Segel-Fisch-Suiten 2 Rue des Roitelets; 33-5/56-91-81-74; chezgreg.fr ; verdoppelt sich ab 3.400 $ pro Woche.

Essen

Bei Boulan 2 Rue des Palmiers; 33-5/56-60-77-32; Mittagessen für zwei $ 28.

Bei Hortense Avenue Semaphore; 33-5/56-60-62-56; Abendessen für zwei 140 Dollar.

Die Co (o) rniche 46 Avenue Louis Gaume, Pyla-sur-Mer; 33-5 / 56-22-72-11; Abendessen für zwei $ 140.

Le Bistrot de Peyo Cap Ferret Markt, Rue des Mouettes in der Ave des Saliens-Denkmals; 33-6 / 11-69-52-39; Tapas für zwei $ 22.

Pater Ouvrard 4 Rue des Pionniers; kein Handy.

Segelfisch 38 Rue Bernaches; 33-5/56-60-44-84; Abendessen für zwei $ 110.